Löcknitz

„Das Löcknitztal – das lieblichste Tal der Mark“ (Theodor Fontane)

Eingebettet zwischen der Seenkette im Norden und der Müggel-Spree im Süden erstreckt sich "das lieblichste Tal der Mark" - das Naturschutzgebiet Löcknitztal. Das 489 ha große Löcknitztal ist seit 1984 Naturschutzgebiet und seit 1998 zusätzlich als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) gemeldet. Namensgebend ist die Löcknitz, ein naturnaher Zufluss zur Spree, der sich als Mäander 15 km durch ein nahezu unberührtes Tal schlängelt, dessen Wiesen seit 50 Jahren nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden.


Nur eine halbe Stunde von Berlin entfernt eröffnet sich Ihnen hier ein Naturparadies, das all Ihre Sinne in seinen Bann zieht. Die kaum gestörte Hydrologie und reich strukturierte Niederung weist artenreiche Wiesengesellschaften, Niedermoore, Röhrichte, Bruchwälder und angrenzende Sandtrockenrasen auf.

 

Diese Landschaftsidylle ist Ergebnis Jahrhunderte währenden menschlichen Wirkens. Wertvolle und selten gewordene Pflanzenarten sind auf den uferbegleitenden Quellfluren, Nasswiesen, nährstoffarmen Feuchtwiesen und sandigen Magerrasen verbreitet, in denen man die eine oder andere Orchidee findet.

 

Daneben sprechen 100 Brutvogel-, 23 Fisch- und weit über 450 Großschmetterlingsarten für den hohen Wert des Löcknitztals. Ein Wanderweg (weiß-gelb-weißes Kennzeichen) führt nördlich vom Bahnhof Fangschleuse durch das Tal bis nach Kienbaum.

 

Ein dichtes Blätterdach, durch das kein Sonnenlicht dringt und bis ins Wasser hineinragende Bäume sowie dichtes Buschwerk, vermitteln einen Hauch von Regenwald vor den Toren Berlins. Für Vogelbeobachter, Kräuterliebhaber und alle Naturfreunde bietet das Löcknitztal phantastische Erlebnisse.

 

In dem Niedermoor fühlen sich neben vielen anderen auch seltene Tiere wie Fischotter, Sumpfschildkröte und Eisvogel heimisch. Ringel- und Schlingnattern sowie Blindschleichen und Eidechsen sind im bis zu 100 Meter breiten Tal zu sehen. An Pflanzenarten gibt es unter anderem Wiesenorchideen und rundblättrigen Sonnentau.

 

Schutzgegenstand und -ziel des NSG:

1. Floristisches und faunistisches Schutzgebiet mit hoher Artenvielfalt: u.a. Fischotter, ca. 100 Brutvogelarten, 23 Fischarten, ca. 620 Großschmetterlingsarten, Orchideen, Sibirischer Schwertlilie und zahlreichen anderen gefährdeten Pflanzenarten;

 

2. Erhalt und Förderung des strukturreichen Gebietes durch extensive Nutzung (Mahd) von Wiesen; circa 20 % der Gesamtfläche sollen als Offenland erhalten werden.


FFH-Richtlinie 92/43/EWG vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen ("FFH-Richtlinie").-Abl. EG Nr. L 206

 

Das Löcknitztal zwischen Kienbaum und Grünheide (Mark) war Untersuchungsgebiet im Rahmen der Hauptveranstaltung zum GEO-Tag 2011 in Berlin-Brandenburg.

 

 

Weitere Informationen zum Tag der Artenvielfalt finden Sie hier sowie zu Veranstaltungen der Interessengemeinschaft Löcknitztal e.V. auf deren Internetseite.